Gemeinsame Verabreichung von Kortison mit Hyaluronsäure wirkt chondroprotektiv
Die knorpelschädigenden Effekte von Kortison sollen durch die Kombination mit Hyaluronsäure abgeschwächt werden. Experimentelle Studien und erste klinische Ergebnisse deuten auf eine vielversprechende Therapieoption zur Behandlung der Kniearthrose.
Intraartikuläre Infiltrationen sind ein Eckpfeiler der konservativen Therapie der Kniearthrose. Häufig verabreichte Substanzen sind Lokalanästhetika, Kortison und Hyaluronsäure. Lokalanästhetika werden häufig angewendet, da diese zu einer unmittelbaren Schmerzlinderung führen. Zahlreiche Studien haben allerdings eine Schädigung der Knorpelzellen gezeigt, auch schon nach einer einmaligen Infiltration. Kortison hat einen potenten antiinflammatorischen Effekt und antagonisiert den inflammatorischen Zustand der Arthrose. Allerdings haben Studien gezeigt, dass Kortison proapoptotische Effekte (= programmierter Zelltod) auf Knorpelzellen hat.
Hyaluronsäure führt als Viskosupplement zu einer Verbesserung der Gleiteigenschaft des Knorpels und stimuliert auch die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure. Zusätzlich ist ein gewisser antiinflammatorischer Effekt von Hyaluronsäure bekannt. In der klinischen Praxis werden am häufigsten Lokalanästhetika gemeinsam mit Kortison verabreicht.
Den positiven Effekten dieser gemeinsamen Verabreichung (Schmerzlinderung, Antiinflammation) stehen die bekannten negativen knorpelschädigenden Effekte beider Substanzen gegenüber.In den letzten Jahren wird vermehrt eine gemeinsame Verabreichung von Kortison mit Hyaluronsäure durchgeführt. Das Ziel ist es, die positiven Effekte von Kortison (Antiinflammation) mit den positiven Effekten von Hyaluronsäure (Viskosupplementation) zu kombinieren. Gleichzeitig sollen die knorpelschädigenden Effekte von Kortison durch Hyaluronsäure abgeschwächt werden.
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